Prenzlauer Berg

Prenzlauer Berg ist seit der Jahrtausendwende der südlichste und somit innerstädtischste Ortsteil des Bezirks Pankow. Als solcher wird er allerdings von nicht vielen wahrgenommen, viel mehr wird der „Prenzlberg“ als eigener Szene-Stadtteil, wenn nicht gar als Biotop, betrachtet. Die Teile des heutigen Ortsteilgebietes wurden zwischen 1829 und 1831 nach Berlin eingemeindet, wobei das Gebiet östlich der Prenzlauer Allee der historischen Königsstadt zugeschlagen wurde, während aus dem westlichen Teil ein neuer Stadtteil Berlins, die Rosenthaler Vorstadt, wurde. Am 1.10.1920 mit der Vereinigung zahlreicher Städte und Umlandgemeinden zu (Groß-)Berlin (mit seiner heutigen Fläche) wurde das Gebiet des heutigen Ortsteils Prenzlauer Berg zum 4. Bezirk mit dem Namen Prenzlauer Tor. Ein Jahr später wurde der Name in Prenzlauer Berg geändert, und dies blieb der Bezirksname bis zum 31.12.2000. Der Bezirk (bzw. von 1950 bis 1990 Stadtbezirk) war nicht in Ortsteile unterteilt.

Das Straßennetz im einstigen Szenebezirk erinnert an ein Spinnennetz, da es vier große Ausfallstraßen gibt, die radial, also sternförmig in Richtung Zentrum, verlaufen. Dies sind (im Uhrzeigersinn gesehen) Schönhauser Allee, Prenzlauer Allee, Greifswalder Straße und der Straßenzug Am Friedrichshain – Kniprodestraße. Die unterschiedlich großen Querverbindungen, die in etwa ringförmig um das Zentrum liegen, sind (von innen nach außen gesehen) die Straßenzüge Saarbrücker Straße – Prenzlauer Berg, Eberswalder Str. – Danziger Straße, Behmstraße – Schivelbeiner Straße – Wichertstraße – Grellstraße – Storkower Straße und Bornholmer Straße – Wisbyer Straße – Ostseestraße – Michelangelostraße. Daneben gibt es bedeutende Schrägverbindungen wie die Schwedter Straße, die Kastanienallee (von sarkastischen Zungen auch „Casting-Allee“ genannt) und die Pappelallee.

Ähnlich belebt und zum Teil über Berlin hinaus bekannt sind auch die zwischen den großen Verkehrsachsen gelegenen  (und dadurch überwiegend ruhigen) Plätze wie der Kollwitzplatz (zwischen Kollwitzstraße, Knaackstraße und Wörther Straße), der Helmholtzplatz (zwischen Raumerstraße, Lychener Straße und Dunckerstraße), der Arnswalder Platz (zwischen Danziger, Hans-Otto-, Pasteur- und Bötzowstraße), der Teutoburger Platz (zwischen Fehrbelliner Straße, Templiner Straße, Zionskirchstraße und Christinenstraße) und der Arnimplatz (zwischen Schivelbeiner, Schönfließer, Seelower und Paul-Robeson-Straße). Das Gebiet um den Helmholtzplatz hat den Spitznamen „LSD-Viertel“, weil hier parallel die Lychener Straße, die Schliemannstraße und die Dunckerstraße verlaufen.

Prenzlauer Berg hat sich nach der Wende gewandelt wie nur wenige andere Stadtteile. Sarkastische Zungen behaupten, die Bevölkerung des Ortsteils bestehe zu einem Drittel aus „alteingesessenen“ Bewohnern, die seit mehr als 20 Jahren hier wohnen, das zweite Drittel seien nach der Wende zugezogene Schwaben, und das letzte Drittel bestehe aus Zugezogenen von sämtlichen Teilen der Erdoberfläche ohne Prenzlauer Berg und Schwaben. Der Ortsteil hat überdurchschnittlich viele Bewohner unter 45 und war viele Jahre das geburtenreichste statistische Gebiet Deutschlands.

Nur einige der kuturell bedeutenden oder sehenswerten Orte in Prenzlauer Berg sind die Kulturbrauerei (zwischen Schönhauser Allee, Sredzkistraße und Knaackstraße), der Mauerpark an der Eberswalder Straße (der die Grenze zum Ortsteil Gesundbrunnen bildet und trotz seiner bescheidenen Fläche von knapp 35 Hektar einschließlich Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die größte Grünfläche und damit das bedeutendste Naherholungsgebiet im dichtbebauten Ortsteil ist), die im Mauerpark befindliche Max-Schmeling-Halle Am Falkplatz, die Wohnstadt Carl Legien, das Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee (vielen Radiohörern durch die Veranstaltungsreihe „Hörspielkino unter’m Sternenhimmel“ bekannt), der Wasserturm an der Knaackstraße, das Velodrom im Europa-Sportpark an der Fritz-Riedel-Straße sowie das Gelände des früheren Zentralvieh- und Schlachthofs an der Hermann-Blankenstein-Straße, das die südöstliche Spitze des Ortsteils bildet und wie ein Keil zwischen Friedrichshain und Fennpfuhl liegt.

Weitere Institutionen im Ortsteil sind das Vivantes-Klinikum im Friedrichshain (Standort Prenzlauer Berg) an der Fröbelstraße und die größte Synagoge Berlins in der Rykestraße.