Mercedes stuft bekanntes Problem zu einem Sicherheitsrisiko hoch

Ben Waldner 27. März 2017

Bereits im Juni 2016 wurden Ingenieure bei Daimler-Benz auf einen möglichen Fehler aufmerksam, den sie anfangs allerdings als ungefährlich einstuften. Unter besonderen Bedingungen kann der Motor blockieren. Bei mehrfachen Startversuchen überhitzt anschließend der Starkstrom-Begrenzer und kann dadurch seine Plastikverkleidung schmelzen oder sogar in Brand setzen. Bislang sollen auf diese Weise weltweit rund 50 Autos beschädigt worden sein – von Verletzungen ist nichts bekannt. Dennoch hat sich der Hersteller zu einem umfangreichen Rückruf entschlossen, bei dem das Problem innerhalb einer Stunde durch den Einbau einer zusätzlichen Sicherung behoben wird. Pikant ist für das Unternehmen jedoch, dass zahlreiche Modelle aus den Baujahren 2015 bis 2017 betroffen sind.

Darunter fallen die A-, B-, C- und E-Klasse sowie die Reihen GLC, GLA und CLA. Die Anzahl der Fahrzeuge gibt der Konzern mit ungefähr 150.000 in Deutschland und etwa 310.000 Stück in den USA an. Weltweit verschickt der Konzern jedoch die Aufforderung zu einem Besuch in einer Werkstatt an über eine Million Kunden. Zuletzt brannten immer wieder Mercedes-Taxis und einmal ein Toyota Prius aus.

Audi muss seine Software aktualisieren
Mit einem anderen Problem kämpft Audi, doch auch hier ist ein größerer Teil der aktuellen Flotte betroffen. Der A4, A5, A6, A8 Hybrid und Q5 mit einem 2.0-TFSI-Motor leidet unter einer fehlerhaft angesteuerten Kühlmittelpumpe. Das Resultat ist in beiden Fällen ganz ähnlich: Das Bauteil überhitzt im laufenden Betrieb und kann irreversibel beschädigt werden oder sich sogar entzünden. Auslöser dafür können nach Aussage des Herstellers Fremdpartikel sein, die in die Kühlflüssigkeit gelangen. Erreichen diese die Pumpe, kann sie unter ungünstigen Umständen blockieren. In der Folge wird die Kühlung unterbrochen und das Gerät erhitzt sich.

Mit dem Update stellt die Software sicher, dass sich in einem solchen Fall die Pumpe selbst abschaltet. Erkannt wurde das Problem bereits Ende 2016 – Ende Januar erfolgte ein weltweiter Rückruf, der zunächst nur wenig Beachtung fand. Zu dieser Zeit konzentrierte sich die Berichterstattung jedoch auf die USA, in denen etwa 390.000 Fahrzeuge betroffen sind. Erst Anfang März wurde bekannt, dass daneben auch rund 681.000 Autos in China das Update erhalten sollen. Vor diesem Hintergrund forderte ein Audi-Sprecher am 3. März ein weiteres Mal alle Besitzer eines entsprechenden Modells dazu auf, die Nachrüstung durchführen zu lassen